Die Fußbodenheizung im Winter
- ihre Vorteile und was man in der kalten Jahreszeit beachten sollte
Überblick:
- 10 Vorteile einer Fußbodenheizung
- Tipps zu Beginn der Heizperiode
- Nachtabsenkung bei der Fußbodenheizung
Viele Hausbesitzer, die auf eine Fußbodenheizung umgestiegen sind und damit ihr Eigenheim heizen, stehen im Winter vor der Frage, wie sie richtig heizen. Auch vor dem Umstieg auf eine Fußbodenheizung stellt sich Interessierten die Frage, wo die Vorteile der Fußbodenheizung im Winter liegen und was es – evtl. auch anders als bei gewöhnlichen Heizkörpern - zu beachten gilt.
Die Fußbodenheizung kann im Winter mit vielen Vorteilen bestechen, die sie zu einem besonders beliebten Heizungssystem machen.
Die 10 überzeugendsten Vorteile einer Fußbodenheizung
Gleichmäßige Wärmeverteilung
Fußbodenheizungen verteilen die Wärme gleichmäßig im Raum. Da warme Luft nach oben steigt, sorgt eine Fußbodenheizung dafür, dass der Boden und somit der gesamte Raum gleichmäßig beheizt wird. Dadurch entstehen keine unangenehmen Temperaturunterschiede zwischen Boden- und Deckenhöhe. Die gleichmäßige Wärmeverteilung hält auch die Luftfeuchtigkeit im Inneren auf einem gesunden Niveau und verhindert so Schimmelbildung. Damit wird einer Wertminderung Ihrer Immobilie aktiv entgegengewirkt.
Komfortables Raumklima
Die gleichmäßige Wärmeverteilung schafft ein angenehmes Raumklima ohne kalte Ecken oder Zugluft.
Energieeffizienz
Fußbodenheizungen können effizient mit verschiedenen Wärmequellen betrieben werden, einschließlich erneuerbarer Energien wie Wärmepumpen. Sie arbeiten bei niedrigeren Vorlauftemperaturen (etwa 30 bis 35 ° C) als herkömmliche Heizkörper, was den Energieverbrauch reduziert und so Heizkosten spart. Die Fußbodenheizung ist damit insbesondere in der kalten Jahreszeit von Vorteil und arbeitet effizienter als herkömmliche Heizkörper.
Ästhetik - keine sichtbaren Heizkörper
Fußbodenheizungen sind unsichtbar, da sie im Boden bzw. unter dem Bodenbelag verlegt werden. Dies ermöglicht eine freiere Gestaltung der Räume und verhindert, dass Heizkörper die Inneneinrichtung beeinträchtigen.
Platzersparnis
Da keine Heizkörper an den Wänden benötigt werden, gewinnt man wertvollen Platz im Raum, den man anderweitig nutzen kann.
Geringe Staubaufwirbelung
Im Vergleich zu Konvektionsheizsystemen, die Luft bewegen und Staub aufwirbeln, reduzieren Fußbodenheizungen die Menge an aufgewirbeltem Staub in der Luft, was die Raumluftqualität verbessern kann.
Geräuschlosigkeit
Fußbodenheizungen sind nahezu geräuschlos in Betrieb, im Gegensatz zu Heizkörpern, die manchmal gluckern oder klappern können.
Fußwärme
Das Gefühl von warmen Böden an den Füßen ist besonders angenehm an kalten Wintertagen und kann dazu beitragen, dass Menschen sich insgesamt deutlich wohler fühlen. Demnach wird das Barfußlaufen mit einer Fußbodenheizung auch im Winter zu einem Vergnügen!
Niedrige Wartung
Fußbodenheizungen erfordern in der Regel deutlich weniger Wartung als herkömmliche Heizsysteme, da es weniger bewegliche Teile gibt, die verschleißen können.
Langfristige Investition
Eine Fußbodenheizung kann den Wert Ihrer Immobilie erhöhen und stellt eine langfristige Investition in den Wohnkomfort dar.
Der Winter klopft an die Tür - was ist nun zu tun?
Eigentümer einer Fußbodenheizung sollten einige wichtige Dinge beachten, bevor die Heizperiode im Winter beginnt. Die richtige Pflege und Wartung Ihrer Fußbodenheizung tragen dazu bei, dass sie effizient und störungsfrei während der gesamten Heizperiode funktioniert. Insbesondere in Anbetracht von Schwarzmalereien im Netz, die vor dem Einfrieren der Heizung warnen, besteht bei Vielen Sorge. Tatsächlich ist es so, dass eine Fußbodenheizung - genau wie jede andere Heizung auch - im Winter einfrieren kann. Die Folge können geplatzte Rohre und daher hohe Kosten sein. Doch ist dieses Szenario einfach zu umgehen und im Normalbetrieb kein Thema. Eine Fußbodenheizung friert zudem nicht von einem auf den anderen Tag ein.
Die folgenden Punkte bieten eine Orientierung über die Maßnahmen zur einwandfreien Funktion und zur Unterstützung der Effizienz der Fußbodenheizung:
Korrektes Einstellen der Heizung und regelmäßige Wartung des Wärmeerzeugers
Vor Beginn der Heizperiode ist es ratsam, die Fußbodenheizung bzw. insbesondere den Wärmeerzeuger von einem Fachmann überprüfen und warten zu lassen. Dies kann dazu beitragen, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und sicherzustellen, dass das komplette System ordnungsgemäß funktioniert. Um Ihre Fußbodenheizung energiesparend zu betreiben, ist eine exakte Einstellung von Nöten. In den meisten Fällen liegt ein zu hoher Energieverbrauch oder eine zu geringe Wärme nicht an Fehlern in Bezug auf den Einbau der Fußbodenheizung, sondern schlichtweg an Einstellungen. Dabei regeln heutzutage zumeist Raumthermostate die Temperatur. Ist dieses einmal vom Experten richtig eingestellt, ist ein reibungsloser Betrieb gewährleistet.
Wasserqualität
Auch die Wasserqualität spielt eine entscheidende Rolle in Fußbodenheizungssystemen, da sie maßgeblich die Effizienz und Lebensdauer der Heizung beeinflusst. Eine schlechte Wasserqualität kann zu Ablagerungen und Korrosion in den Rohrleitungen führen, was die Wärmeübertragung behindert und somit auch die Energieeffizienz reduziert. Die VDI 2035 „Vermeidung von Schäden in Warmwasser-Heizungsanlagen“, eine Richtlinie des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), legt wichtige Maßnahmen zur Sicherstellung einer guten Wasserqualität fest. Dazu gehören die richtige Auswahl von Wasserqualität, der Einsatz von Wasserenthärtern, das regelmäßige Entlüften des Systems und die Verwendung von Korrosionsschutzmitteln. Diese Schritte tragen dazu bei, dass das Heizsystem effizient und zuverlässig gleichzeitig arbeitet und die Lebensdauer der Fußbodenheizung verlängert wird. Haben Sie also beispielsweise eine Enthärtungsanlage in Betrieb, ist es sinnvoll, diese ebenso regelmäßig auf ihre vollumfängliche Funktion zu prüfen.
Hydraulischer Abgleich
Der hydraulische Abgleich einer Fußbodenheizung ist ein entscheidender Prozess, um sicherzustellen, dass alle Heizkreise in einem Heizsystem gleichmäßig mit warmem Wasser versorgt werden. Dies ist wichtig, um eine effiziente und komfortable Raumheizung zu gewährleisten. Fußbodenheizungen bestehen aus mehreren Heizkreisen, die unterschiedliche Längen und Widerstände aufweisen können. Ohne einen hydraulischen Abgleich würde das Heizsystem dazu neigen, ungleichmäßig zu heizen, also mit zu viel Warmwasser in einigen Kreisen und zu wenig Warmwasser in anderen.
Der Prozess des hydraulischen Abgleichs beginnt mit einer sorgfältigen Analyse des Fußbodenheizungssystems. Dabei werden alle Heizkreise identifiziert, die Längen der Rohrleitungen ermittelt und die Widerstände in den einzelnen Kreisen festgestellt. Anhand dieser Daten werden Berechnungen durchgeführt, um den optimalen Durchfluss für jeden Heizkreis in Litern pro Minute (l/min) zu bestimmen. Um den hydraulischen Abgleich durchzuführen, werden Regelventile oder Stellmotoren an den Verteilern der Fußbodenheizung installiert. Diese Ventile regeln den Durchfluss in jedem Heizkreis entsprechend den berechneten Durchflussraten. Nach der ersten Einstellung der Ventile wird das Heizsystem in Betrieb genommen, und es werden Messungen vorgenommen, um sicherzustellen, dass die tatsächlichen Durchflussraten den berechneten Werten entsprechen. Gegebenenfalls werden weitere Anpassungen vorgenommen, um eine optimale Leistung sicherzustellen.
Der hydraulische Abgleich gewährleistet nicht nur eine gleichmäßige Wärmeverteilung in allen Räumen, sondern führt auch zu Energieeinsparungen, da das System effizienter arbeitet. Außerdem verhindert er, dass Pumpen und Ventile unnötig viel Energie verbrauchen. Insgesamt ist dieser Prozess ein wichtiger Schritt, um den Komfort und die Effizienz einer Fußbodenheizung zu maximieren.
Entlüften
Genau wie bei den Heizkörpern an der Wand, beeinträchtigen Luftblasen auch in Flächenheizsystemen die Effizienz. Stelle sicher, dass die Fußbodenheizung ordnungsgemäß entlüftet ist, um die Leistung zu optimieren.
Temperatursteuerung
Überlegen Sie, wie Sie Ihre Fußbodenheizung am effizientesten nutzen können. Räume, die nicht so viel genutzt werden, können weniger stark beheizt werden. Hier zählt tatsächlich jedes Grad in Bezug auf Energie- und Heizkosten. Das Umweltbundesamt empfiehlt für Wohnräume eine Temperatur von 20 ° C, im Schlafzimmer ca. 17 ° C und in der Küche 18 ° C. Im Badezimmer dürfen es für das Wohlbefinden auch 22 ° C sein. Achten Sie also darauf, die Temperaturen entsprechend der Raumnutzung und der Außentemperatur richtig einzustellen. Moderne Fußbodenheizungen verfügen oft über programmierbare Thermostate, die es ermöglichen, die Temperatur auch nach einem Zeitplan anzupassen.
HINWEIS
Ist kein Thermostat zur Regulierung vorhanden, kann die entsprechende Raumtemperatur über die Einstellventile der Temperaturregelung bestimmt werden. Doch dabei ist Vorsicht geboten. Werden hier planlos Veränderungen vorgenommen, kann dies mit Problemen behaftet sein, denn die Fußbodenheizung besteht aus einem komplexen System. Die wichtigsten Begriffe sind hierbei „Anlauf“, „Abschaltung“, „Vorlauftemperatur“, „Rücklauftemperatur“, „Heizkurve“, „Durchfluss“, und „Hydraulischer Abgleich“. Der Laie sollte allenfalls die Raumtemperatur über die Einstellventile der Temperaturregelung regulieren.
Weitere Veränderungen, etwa an der Vorlauf- oder Rücklauftemperatur, der Spreizung oder dem Durchfluss, sollten ausschließlich vom einem Heizungsfachbetrieb vorgenommen werden.
Bodenbelag
Der Bodenbelag kann die Effizienz der Fußbodenheizung beeinflussen. Schwere Teppiche und/oder viele Möbel können die Wärmeisolierung erhöhen und die Wärmeabgabe behindern. Stellen Sie sicher, dass der Boden nicht allzu stark bedeckt ist, damit die Wärme gut abgegeben werden kann.
Regelmäßige Reinigung
Halten Sie den Bereich um die Heizungsverteiler sauber, um die Luftzirkulation nicht zu beeinträchtigen. Dies kann die Effizienz des Systems verbessern.
Luftqualität
Achten Sie auf die Luftfeuchtigkeit im Raum. Zu trockene Luft kann die Wärmeübertragung beeinträchtigen und zu Beschädigungen des Bodenbelags führen. Ein Luftbefeuchter kann in solchen Fällen hilfreich sein.
Wartungsdokumentation
Führen Sie Aufzeichnungen über Wartungsarbeiten, Reparaturen und Inspektionen Ihres Wärmeerzeugers. Dies kann nützlich sein, um die Lebensdauer des Heizsystems und damit auch Ihrer Fußbodenheizung zu verlängern sowie etwaige Garantieansprüche zu unterstützen.
Notfallplan
Halten Sie die Kontaktdaten eines Fachbetriebs in Ihrer Nähe bereit für den Fall, dass die Fußbodenheizung komplett ausfällt oder andere Probleme auftreten. Zudem kann es nicht schaden, dass Sie wissen, wie das System im Notfall abzuschalten ist, bis ein Experte bei Ihnen vor Ort sein kann.
Lohnt sich eine Nachtabsenkung bei der Fußbodenheizung?
Nicht von der Hand zu weisen ist der Fakt, dass eine Heizung, die nicht läuft, weniger Energie verbraucht und daher kostengünstiger ist als eine Heizung, die angeschaltet ist. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Die Energie, die durch das Abschalten gespart wird, wird dann doch wieder aufgewendet, um die betreffenden Räume erneut auf Temperatur zu bringen. Oftmals benötigt es dazu sogar mehr Energie, als sie von vornherein warmzuhalten. Zudem droht bei zu starkem und langanhaltendem Auskühlen der Räume Schimmelbefall.
Im Fall einer Fußbodenheizung muss vor diesem Hintergrund beachtet werden, dass die Trägheit der Fußbodenheizung dafür sorgt, dass das Aufheizen der betreffenden Räume vergleichsweise lang dauert.
Um dies etwas zu verdeutlichen, hier ein Beispiel: Sie kommen üblicherweise gegen 17:00 Uhr und möchten, dass Ihre Räume dann angenehm warm sind. Dies bedeutet, dass Ihre Fußbodenheizung bereits ab etwa 15:00 Uhr anspringen sollte. Weiterhin sollte die Fußbodenheizung ab spätestens 20:00 Uhr aufhören zu heizen, sofern Ihre übliche Zubettgehzeit bei 22:00 Uhr liegt. Die Zeiten der tatsächlichen Raumnutzung und der Heizperiode sind also bei einer Fußbodenheizung durch ihre Reaktionszeit verschoben, was entsprechend bei einer etwaigen Nachabsenkung eine große Rolle spielt und eingeplant werden muss.
Die Nachtabsenkung bei einer Fußbodenheizung ist dementsprechend nur in manchen Fällen sinnvoll. Insbesondere in alten Gebäuden, die über eine geringe Dämmung verfügen, kann durch eine Nachtabsenkung Energie gespart werden. Handelt es sich allerdings um ein gut gedämmtes Gebäude, führt eine nächtliche Absenkung der Heizungsanlage nicht zu einer nennenswerten Energieeinsparung und kann daher nicht empfohlen werden. Ist eine Wärmepumpe im Einsatz, so ist anzumerken, dass ihre Effizienz während der Aufheizphase verhältnismäßig gering ist, weshalb gänzlich auf eine starke Nachtabsenkung verzichtet werden sollte. Insbesondere bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe setzt im Normalfall während des Aufheizens der integrierte Heizstab ein, was einen höheren Stromverbrauch während dieser Phase zur Folge hat, wodurch etwaige Einsparungen durch eine Nachtabsenkung wiederrum irrelevant sind.
Bitte beachten Sie, dass wir die hier veröffentlichten Informationen und Angaben mit Sorgfalt zusammengestellt aber aber für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben keine Gewähr übernehmen können.